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Eröffnungsfeier der UPD Hannover am 25. Januar 2007

Grußwort von Adolf Bauer, 1. Landesvorsitzender

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Gäste!

Ich freue mich außerordentlich, dass Sie heute hier in unser schönes SoVD-Haus in die Herschelstraße gekommen sind. Wie Sie ja wissen, ist in diesen Räumen die Beratungsstelle Hannover der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland, kurz UPD, beheimatet - und wird es glücklicherweise auch in Zukunft sein. Denn heute geht die UPD Hannover offiziell in ihre zweite Modellphase.

Um auch für diesen zweiten Projektzeitraum den Zuschlag zu bekommen, waren wieder umfangreiche Anträge zu schreiben und zahlreiche Konsultationen zu führen. Über mehrere Monate wurde - speziell durch uns Niedersachsen auf Bundesebene begleitet - um Konzepte und Verbesserungsmöglichkeiten gerungen, wie und in welcher Form neutrale Patientenberatung weiterhin angeboten werden kann. Auch deswegen sind wir froh und stolz, dass Elke Gravert und ihr Team nach der ersten Modellphase erneut Teil der bundesweiten UPD geworden sind. Ihre Beratungsleistungen wurden von SoVD-Mitgliedern in der Vergangenheit ebenso positiv aufgenommen wie von Nichtmitgliedern.

Inzwischen hat sich die hier im Sozial-Informations-Zentrum angesiedelte UPD zu einer festen Größe für Ratsuchende entwickelt, die kostenlos und vor allem unabhängig beraten werden wollen.

An dieser Stelle erlauben Sie mir bitte einen kleinen Schlenker: Viel weniger positiv aufgenommen wurden in den vergangenen Wochen und Monaten dagegen die Pläne zur so genannten Reform des deutschen Gesundheitswesens. Der Sozialverband Deutschland, dessen Präsident ich sein darf, und zahllose andere Organisationen laufen zu Recht gegen die Pläne der Bundesregierung Sturm.

Ohne bei diesem feierlichen Anlass allzu tief ins Detail gehen zu wollen, möchte jedoch noch einmal ausdrücklich betonen, dass der jüngste Koalitionskompromiss zur Gesundheitsreform erneut voll zu Lasten der Patientinnen und Patienten geht.

Die Große Koalition in Berlin kommt allen Lobbygruppen entgegen, den Ärzten, den Apothekern, den Kliniken und den Privaten Krankenkassen - aber die Interessen der gesetzlich Krankenversicherten fallen vollends unter den Tisch. Das ist eine unglaubliche Missachtung der Interessen von Patienten und Versicherten. Ihre Gesundheitsversorgung wird teurer und schlechter.

Der beispiellose Sturm der Entrüstung aus nahezu allen Bevölkerungskreisen und die breite Front der Gegner sprechen eine eindeutige Sprache der Ablehnung dieser komplett fehlgeschlagenen Reformbemühungen. Auch aus Sicht des SoVD gilt deshalb: Dieser Koalitionskompromiss darf keinesfalls das letzte Wort sein - besser keine Reform als diese!

Deshalb - und nun komme ich wieder zurück zum heutigen erfreulichen Anlass - ist die unabhängige Patientenberatung, wie sie in der ersten Modellphase bereits seit 2001 durchgeführt wird, nicht nur ein enormer Gewinn für die Patientinnen und Patienten sondern mittlerweile unabdingbar! Und das nicht nur hier in Niedersachsen, sondern in der ganzen Bundesrepublik. Dieses wird nach Ansicht des SoVD mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch die nun beginnende zweite Modellförderung bis zum Jahr 2010 zeigen.

Die neue Phase wird letztendlich Aussagen darüber liefern, dass eine unabhängige Patientenberatung endgültig fest in das Gesundheitssystem der Bundesrepublik zu integrieren ist.

Denn angesichts der bereits bestehenden und geplanten Einschnitte ins Gesundheitssystem war und ist eine neutrale, fachkundige sowie für die Ratsuchenden kostenlose Beratung uneingeschränkt sicherzustellen und bei der UPD richtig und gut angesiedelt.

Dies sehen sicher auch die anderen an der UPD beteiligten Organisationen in gleicher Weise. Sie hatten sich gemeinsam mit dem SoVD zusammengeschlossen, um die für die zweite Phase geforderte gemeinsame Basis aller Träger zu schaffen. Dazu gehören neben dem „Verbund unabhängige Patientenberatung“ auch die Verbraucherzentralen und der VdK, die zusammen als gemeinnützige GmbH die 22 Beratungs-einrichtungen im Bundesgebiet betreiben.

Der Beratungsstelle Hannover und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche ich in diesem Sinne weiterhin gutes Gelingen, viele aufschlussreiche Beratungsgespräche und vor allen Dingen viel Freude an ihrer Arbeit. Den Bürgerinnen und Bürgern kann ich nur wärmstens empfehlen, mit ihren Fragen an uns heranzutreten, um sich in Sachen Gesundheit fachkundig und freundlich beraten zu lassen.

Uns allen wünsche ich weiterhin eine angenehme, interessante Eröffnungsveranstaltung und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.




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